Der dunkelbraune Gerstensaft schmeckt überraschend süffig und malzig. Verantwortlich für das kräftige Aroma der Biersorte „X-Tra“ ist eine spezielle Röstmalzmischung, die wie alle hier verwendeten Zutaten von einer Biomalzerei aus der nordbayrischen Rhön stammt. „Wir produzieren ausschließlich Bio, weil wir finden, dass es besser schmeckt, und weil wir etwas für die Umwelt tun wollen“, erklärt Fiete Matthies, Chef des Brauwerks „Wildwuchs“ in der Jaffestraße 8 – der ersten nach ökologischen Richtlinien zertifizierten Brauerei Hamburgs.
Nach ihrem Umzug vom niedersächsischen Bleckede in die Hansestadt hat das 2014 gegründete Familienunternehmen nun in Wilhelmsburg eine neue Heimat gefunden.
Diplombraumeister Matthies lädt zum Rundgang durch die 580 Quadratmeter große, ehemalige Speditionshalle auf dem Gelände der Puhsthöfe. Alles – vom Kühlhaus bis zu Tanks und Dampfkessel – haben die insgesamt vier Mitarbeiter innerhalb eines Monats selbst aufgebaut.
Wir produzieren nur Bio – weil
es besser schmeckt und wir etwas für die Umwelt tun wollten
Fiete Matthies,
Braumeister
Die Bierherstellung läuft so ab, wie üblich – nur eben mit Biozutaten: Im Sudhaus werden Malz und Wasser miteinander vermengt und anschließend filtriert. Danach wird die Flüssigkeit zusammen mit Hopfen aufgekocht. Die entstandene „Würze“ wandert – nachdem sie abgekühlt ist – unter Zugabe von Hefe in einen der acht Gärungstanks. Reifezeit: zwischen fünf und acht Wochen. Das „Fastmoker“, ein fruchtig-herbes Pils, dauert am längsten, ein Indian Pale Ale – aufgrund des hohen Hopfengehalts „Mucki Hop“ genannt – ist schon mit fünf Wochen zufrieden. Ganz neu im Angebot ist ein alkoholfreies Bier, das mit einer Gärzeit von lediglich drei Wochen auskommen soll. „Der Geschmack wird durch Menge und Beschaffenheit der Zutaten und durch die Gärzeit bestimmt“, so Matthies.
Rund 50 Prozent des produzierten Bieres wird in Fässer abgefüllt, die andere Hälfte in Flaschen. Zu den Abnehmern zählen Hamburger Biomärkte und
Gastronomiebetriebe.
www.wildwuchs-brauwerk.de