
René Dan, Altona
Täglich ist Joachim mit zwei Welten konfrontiert: tagsüber die Schauspielschule, die dem jungen Mann Vieles abfordert. „Du musst lernen, mit den Brustwarzen zu lächeln“, meint beispielsweise eine Dozentin. Abends aber genießt der junge Mann die Gespräche und Rituale mit seinen Großeltern, in deren großbürgerlichen Villa im vornehmen Münchner Stadtteil Nymphenburg er lebt.
Bitte rezitieren –
„sonst gibt es heute keinen Rotwein“
Joachim Meyerhoff (52), gefeierter Schauspieler und Bestsellerautor, hat in seinem dritten autobiografischen Roman „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ seinen Großeltern ein humorvoll-geistreiches Denkmal gesetzt. Jetzt inszeniert Regisseur Henning Bock die von ihm und Anke Kell verfasste Bühnenfassung des Romans am Altonaer Theater. Das Elbe Wochenblatt verlost drei Mal zwei Karten für die Vorstellung am Freitag, 1. März.
Hannelore Droege spielt Joachims Großmutter, eine ehemalige Schauspielerin, die mit ihrem Mann (Gerhard Palder) in Erinnerungen schwelgt und das gemeinsam erreichte hohe Alter feiert – unter anderem mit täglichem Sechs-Uhr-Whiskey, Rotwein und Cointreau zur Nacht. Wie einst als junge Mimin vermag die Großmutter ganze Passagen der Weltliteratur anmutig zu zitieren, immer wieder vom Ehemann darum gebeten, manchmal mit sanftem Druck: „Sonst gibt es heute keinen Rotwein.“
Ganz anderen Druck muss Joachim in der Schauspielschule aushalten. Um sein Gebiss zu lockern, wie es heißt, greifen schon mal die Lehrerinnen in selbiges hinein. Eine andere wiederum tätschelt auf seinem Po herum, verbunden mit der Aufforderung: „Immer schön locker bleiben.“
Joachim muss „Effi Briest“
als Nilpferd spielen
Das fällt Joachim dann besonders schwer, wenn er ihm abstrus erscheinenden Aufgaben bewältigen muss – beispielsweise er die literarische Figur „Effi Briest“ als Nilpferd auf die Bühne zu bringen. Auch die zunehmende Gebrechlichkeit der Großeltern schildert Meyerhoff, so etwa, wenn die Unterhaltungen aufgrund der zunehmenden Schwerhörigkeit des emeritierter Philosophieprofessors immer schwieriger wurden: „Hermann, du hast gekleckert!“ – „Ich hab überhaupt nicht gemeckert!“.
Wer kostenlos erfahren möchte, wie Joachim und seine Großeltern viele Herausforderungen meistern, schreibt eine Postkarte mit Absender und Telefonnummer an: Elbe Wochenblatt, Stichwort/Betreff: „Ach diese Lücke“, Theodor-Yorck-Straße 6, 21079 Hamburg.
Oder per E-Mail an
post@wochenblatt-redaktion.de
Einsendeschluss: Montag, 18. Februar.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
❱❱ Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Altonaer Theater
Museumstraße 17
Vorstellungen bis 24. März
do-sa 20 Uhr, mi/so 19 Uhr
Karten: 17 bis 38 Euro
Tel. 39 90 58 70.
www.altonaer-theater.de