Auf Hamburger Gebiet hat sich, wie hier in Wilhelmsburg, Widerstand gegen die A26 formiert. Foto: PR

Von Andreas Göhring.

Die A26 bleibt Stückwerk. Für den Lückenschluss der Marschenautobahn zwischen der Anschlussstelle Neu Wulmstorf und der A7 gibt es jetzt zwar einen rechtlich nicht mehr anfechtbaren Planfeststellungsbeschluss. Dieser gilt aber nur für das 800 Meter lange niedersächsische Teilstück zwischen Rübke und der Landesgrenze. Der Beschluss für die 7,9 Kilometer lange Strecke auf Hamburger Gebiet lässt dagegen immer noch auf sich warten.
Jetzt macht der niedersächsische Verkehrsminister Bernd Althusmann Druck: „Es wird Zeit, dass die durchgehende Unterelbe-Autobahn bis zur A7 endlich Wirklichkeit wird.“ Der Beschluss aus Hamburg sei mehr als überfällig. Allerdings hat Althusmann auch gut reden: Für die 800 Meter auf niedersächsischem Gebiet gab es nach dem Planfeststellungsbeschluss am 6. August keine einzige Klage.
Immerhin: Sobald auch der Beschluss für das fast zehnmal so lange Stück auf Hamburger Gebiet rechtskräftig ist, liegt das weitere Verfahren in einer Hand. Das hatten Niedersachsen und Hamburg schon 2015 beschlossen. Demnach wird die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Bau GmbH) die A26 bis zur A7 bauen. Ende 2023 oder Anfang 2024 könnte die Autobahn freigegeben werden.
In der aktuellen Planfeststellung ist unter anderem der Verzicht auf Anschlussstellen auf Hamburger Gebiet festgeschriebenen. Anders als in den ersten Überlegungen zum Trassenverlauf vorgeschlagen, wird es also keine Anschlusstellen in Neugraben und in Fischbek geben. Umfangreiche Änderungen gegenüber den ersten Planungen gab es auch in der Wasserwirtschaft. Damit das komplizierte System zur Versorgung der Obstanbauflächen des Alten Lands auch künftig funktioniert, müssen mehrere Wettern neu angelegt werden.
Und was kommt dann? Die Planungen für die A26-Ost zwischen A1 und A7 sind inzwischen weit fortgeschritten. Das Bündnis Verkehrswende Hamburg hat jetzt noch einmal darauf hingewiesen, dass aus seiner Sicht kein Bedarf für diese Autobahn besteht. Stattdessen müsse jetzt eine langfristige Lösung zur Querung des Köhlbrands finanziert, eine bessere Anbindung der S-Bahn für Pendler aus der Metropolregion geschaffen und eine Verlängerung der U4 über Wilhelmsburg nach Harburg beschlossen werden.

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