Wunschvorstellung des ADFC: freie Fahrt für Radler auf der Elbchaussee. Foto: adfc

Ch. v. Savigny, Altona
Im Frühjahr 2020 sollen die Umbauarbeiten an der Elbchaussee beginnen. Eine der zentralen Maßnahmen wird sein, die rund acht Kilometer lange Strecke zwischen Manteuffelstraße (Blankenese) und Altonaer Rathaus für den Radverkehr fit zu machen. Doch beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) stößt das Vorhaben auf Kritik.

Hintergrund ist die Ankündigung des bauverantwortlichen Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), den östlichen Abschnitt zwischen Hohenzollernring und Palmaille nicht radfahrgerecht auszubauen. Als Begründung wird der „zu schmale Straßenquerschnitt der Elbchaussee“ und das „überdurchschnittlich hohe Verkehrsaufkommen“ genannt. Nach Angaben des ADFC ist die Elbchaussee hier aber sogar deutlich breiter als im Westteil (zwölf Meter gegenüber acht Meter).

„Statt endlich die lang ersehnte Ost-West-Verbindung für Hamburgs Radfahrer zu schaffen, versucht die Stadt, die Menschen zu verschaukeln“, sagt Samina Mir vom ADFC Hamburg. „Zu behaupten, dort sei kein Platz für Radfahrende, ist absurd.“.

Erst vor wenigen Tagen hatte der LSBG sein zweites Beteiligungsverfahren zum Umbau der Elbchaussee gestartet. Der aktuelle Planungsstand kann auf der Seite geoportal-hamburg.de/beteiligung_elbchaussee2 eingesehen werden.

Dass die Arbeiten erst in eineinhalb Jahren beginnen, hängt mit dem Bau des Autobahndeckels über die A7 und mit der Sanierung der Trinkwasserleitungen durch Hamburg Wasser zusammen.

Was bislang feststeht: Um die Elbchaussee zweiradtauglicher zu machen, werden auf beiden Seiten Fahrradstreifen bzw. Schutzstreifen eingerichtet (mit Ausnahme des Altonaer Abschnitts). Nötigenfalls wird der Autoverkehr von zwei auf eine Spur verengt. Parkbuchten sollen das wilde Parken verhindern. Außerdem plant der LSBG weitere Zebrastreifen und Fußgängerampeln. Auf der gesamten Strecke soll sogenannter „lärmarmer“ Asphalt verwendet werden.

Zur Kritik des ADFC sagt der LSBG: „Im Abschnitt Hohenzollernring bis Palmaille fahren am Tag etwa 10.000 Fahrzeuge mehr als in der restlichen Elbchaussee. Aus diesem Grund kann die heutige Spuraufteilung hier nicht auf einen Fahrstreifen je Richtung reduziert werden. Die Leistungsfähigkeit wäre sonst erheblich reduziert, Verkehr würde in die angrenzenden Bezirksstraßen verdrängt.“

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