
Ch. v. Savigny, Eidelstedt
Die Ohrenschützer sind groß und sehen professionell aus. Dani Gätjens trägt sie jetzt immer bei der Gartenarbeit. „Ohne würde ich das gar nicht aushalten“, sagt sie. Schon seit Jahren fühlt sich das Ehepaar Gätjens, wohnhaft am Torfweg, durch rasende Autofahrer gestört (das Elbe Wochenblatt berichtete). Bereits morgens gegen 8 Uhr gehe es los. „Die brettern hier mit mindestens 60 bis 70 Sachen durch“, sagt auch Ehemann Horst Gätjens. „Man findet überhaupt keine Ruhe mehr.“
Der Torfweg wie auch die angrenzenden Wohnstraßen sind als Tempo-30-Zone deklariert. Das Problem: Wie bei Tempo-30-Zonen üblich werden nur die Ein- und Ausfahrten der entsprechenden Bereiche mit Schildern markiert – dazwischen gibt es nichts. In diesem Fall gilt das Tempolimit für alle Straßen zwischen der Lohkampstraße und der Bahnlinie und vom Redingskamp bis zum Wiesenacker, immerhin ein Gebiet von etwa einem mal zwei Kilometern. Ein Großteil der Autofahrer scheint das Tempo-30-Gebot schlichtweg nicht auf dem Schirm zu haben – oder er ignoriert es einfach.
Doch bei der zuständigen Polizeidienststelle in der Koppelstraße ist die Angelegenheit gar kein so großes Thema: „Das Problem der Raserei haben wir bislang nicht feststellen können“, sagt ein Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde. Es seien bereits Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt worden. „Das Gros der Autofahrer hält sich an das Tempo-30-Gebot“, so die Auskunft.
Weitere Beschwerden von anderen Anwohnern seien nicht eingegangen. „Als Führerscheininhaber weiß man im Allgemeinen, was ein solches Schild bedeutet“, sagt der Beamte. Auch die vorherrschende Wohnbebauung trage zu einer gemäßigten Fahrweise bei.
Im Wohngebiet rund um den Torfweg werden noch bis mindestens Ende September Wasserleitungen verlegt. Daher kann die Polizei auch kein Durchfahrtsverbot für Lastwagen aussprechen. Ein solches Verbot wird laut Wache 27 nur erlassen, wenn der „bauliche Charakter“ für Lastwagen nicht geeignet ist. Im Torfweg sei das nicht der Fall.
[…] eine ruhige Wohngegend. Doch die Verkehrssituation habe sich seither kontinuierlich verschlechtert (das Wochenblatt berichtete). „Wenn hier so ein 20-Tonner durchfährt, dann wackelt das ganze Haus“, so […]