Die nächste Baustelle: Das während des G-20-Gipfels zu trauriger Berühmtheit gekommene Haus am Anfang des Schulterblattes wird gerade abgerissen. Foto: schneider

Mateo Schneider, Sternschanze
Ein Stadtteil ächzt unter der Last von teils drastischen Veränderungsprozessen. Dabei ist die derzeit vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (lbsg) im Schanzenviertel vorgenommene Umgestaltung der Straßen Weidenallee und Schanzenstraße noch ein kleineres, weil notwendiges und vorübergehendes Übel.

Weitaus schwerer wiegen die Probleme, die mit den Stichpunkten Drogenhandel, Verwahrlosung des Bahnhofsvorplatzes, um sich greifende Zweckentfremdung von Wohnungen durch Plattformen wie Airbnb oder geplante Bauvorhaben wie das am Bahndamm des S-Bahnhofs Sternschanze umschrieben sind. Eine brodelnde Mischung aus der Gleichzeitigkeit von „heruntergekommen und aufgepeppt“.

Hellere Beleuchtung des Schanzenparks abgelehnt

Während eines Stadtteilrundgangs ließen sich die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und regionale Stadtentwicklung (WAS) der Bezirksversammlung Altona die Probleme von Mitgliedern des Stadtteilbeirates unmittelbar vor Augen führen. Die von Bezirkspolitik und Polizei befürwortete Idee einer helleren Beleuchtung des Sternschanzenparks, um den teilweise sehr aggressiven Drogenhandel zu entschärfen, hat die Innenbehörde indes abgelehnt. Mit eigenen Vorschlägen hat sie sich bislang noch nicht hervorgetan.

Wegen der Verwahrlosung des Bahnhofsvorplatzes hat es mittlerweile ein Gespräch zwischen dem Fachamt Sozialraummanagement Altona, den auf dem Vorplatz einen Kiosk betreibenden „Cafetanten“ und dem dort ansässigen Sportverein SC Sternschanze gegeben. Bis auf gelegentliche Polizeistreifen ist aber auch zwei Monate nach dem Gespräch nichts geschehen, so Anwohner.

Für erhebliche Kontroversen wird auch die Idee sorgen, den Bahndamm des S-Bahnhofs Sternschanze mit einem Gewerbe-Gebäuderiegel zu bebauen. Im Auftrag des Bezirksamtes wird die konsalt, Gesellschaft für Stadt- und Regionalanalysen und Projektentwicklung mbH, die bereits die Beteiligungsverfahren der Projekte „Barnerstraße 42“, „Wohnen am Volkspark“ und Busverkehr in der Großen Bergstraße und Kommunalstraße moderiert hat, das Beteiligungsverfahren als Moderator begleiten. Weil die Bebauung auch die neue Heimat der Musikklubs Astra-Stube, Waagenbau und Fundbureau werden soll, regt sich sowohl im Stadtteilbeirat als auch im SC Sternschanze heftiger Widerstand gegen diese Pläne (das Elbe Wochenblatt berichtete).

Offenes Forum
Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen und der Bezirk Altona laden zu einer öffentlichen Informations- und Beteiligungsveranstaltung ein. Am Dienstag, 25. September, 18 Uhr, in der Ganztagsgrundschule Sternschanze, Altonaer Straße 38.
Dabei werden „erste Überlegungen“ zur Bebauung der Bahndamm-Fläche zwischen den Eingängen zur S- und zur U-Bahn am Bahnhof Sternschanze vorgestellt. Es gibt die Möglichkeit über die zukünftige Entwicklung der Fläche zu diskutieren.
Aus organisatorischen Gründen wird um eine formlose Anmeldung per E-Mail unter info@konsalt.de oder unter Tel. 35 75 27 0 gebeten.
Bis zum 7. Oktober besteht darüber hinaus die Möglichkeit der Beteiligung unter
❱❱ www.hamburg.de/beteiligung-sternschanze

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