Die Weinregale sind gefüllt, die Gäste können kommen. foto: kroll

Oliver Kroll, Hamburg West
Alle, die französische Küche lieben, werden das gerade eröffnete Bistro Sommelier am Holzhafen besonders schätzen. Denn mögen modische Küchenvarianten noch so sehr angesagt sein, die klassische französische Küche ist nach wie vor das Fundament jeden guten Essens.

Hinter dem gastronomischen Konzept stehen drei Dänen

Butter ist nicht gleich Butter, Oliven können sehr unterschiedlich schmecken und beim Ziegenkäse kann die geschmackliche Differenz so groß sein wie zwischen Esel und Pferd. Das gilt ebenso für vermeintlich einfache Gerichte wie Lammbratwurst oder Nizza-Salat. Der wird im Bistro Sommelier mit rohem Thunfisch, Wachteleiern und grünen Bohnen gereicht.
Hinter dem gastronomischen Konzept stehen die drei Dänen Jesper Boelskifte, Erik Gemal und Mikkel Glahn, die auch für die Häuser Mash und Le Sommelier & Ummami stehen.

So war Jesper Boelskifte eigens angereist, um bei der Hamburger Sommelier-Eröffnung dabei zu sein. Dabei hielt er sich deutlich im Hintergrund. Dabei wurde aber deutlich, dass in dem neunen Restaurant auch das kleinste Detail bedacht wird. Große runde Tische machen das Prinzip Hygge deutlich. Vollbärte und Holzfällerhemden sind aber nicht zwingend erforderlich.
Hyggelig ist ein im Dänischen und Norwegischen häufig verwendetes Adjektiv, das wörtlich „gemütlich“, „angenehm“, „gut“ und „nett“ bedeutet. Auch sonst wird der Begriff für ausschließlich positive Empfindungen verwendet. Etwa im Sinne von „geborgen“, „malerisch“, „herzerwärmend“ und „freundschaftlich“.

So ist es sicherlich kein Zufall, dass Lokale wie das „Hygge“ in Groß Flottbek einen so großen Zuspruch finden. Der Verlag Gruner und Jahr gibt sogar ein Magazin mit dem seit wenigen Jahren auch in Deutschland bekannten Begriff Hygge heraus.
Nun reicht es wohl kaum, Hygge an sein Lokal zu schreiben. Die Gäste kommen nur dann, wenn die Qualität der Speisen und Weine stimmen.

Wer die Muße hat, der möge einmal über Meile zwischen Fischmarkt und Fischhallen der Großen Elbstraße schlendern. Kulinarisch wie architektonisch findet sich hier ein Stück Stadtgeschichte. Das älteste Gebäude Altonas, hier findet de Gast das „Weinland“, steht gleich vis-à-vis beeindruckender neuer Gebäude. Und das „Fischereihafenrestaurant“ war Wegbereiter für die vielen Lokale.

Wenn gleich nebenan das Bistro Sommelier eröffnet hat, dann wird das Quartier um eine Facette reicher. Denn neben dem nahe gelegenen Restaurant „Marseille“ ist das Viertel mit einem weiteren, kleinem Stück Frankreich gut beraten.
Wenn das auch noch hyggelig daherkommt, dann ist der Erfolg sicher.

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