Will nicht aufgeben: Jens-Joachim Sturzen- becher vom Förderverein Klövensteen. Foto: pr

Ch. v. Savigny, Rissen
Die Front der Unterstützer für einen großangelegten Umbau des Wildgeheges Klövensteen bröckelt weiter: Nachdem sich zuletzt bereits SPD und Grüne gegen das Vorhaben „Masterplan Klövensteen“ ausgesprochen hatten (siehe der Elbe Wochenblatt-Bericht der Vorwoche), hat am vergangenen Donnerstag auch die gesamte Bezirksversammlung Altona gegen das Projekt in seiner jetzigen Form gestimmt.

„Der Masterplan ist für uns damit vom Tisch“, sagt Wolfgang Kaeser (SPD), stellvertretender Vorsitzender im Umweltausschuss. Die Parteien kritisieren, dass sie nicht in die Planung miteinbezogen worden seien. „Das müssen wir jetzt nachholen“, so Kaeser. „Auf der anderen Seite finde ich es sehr bedauerlich, dass die Bürgerinitiative (BI) ,Klövensteen soll leben’ nicht bereit war, weiter zu diskutieren. Dort waren wir eigentlich auf einem guten Weg.“

Das Bürgerbegehren hat sich im Grunde erledigt

Kurz zum Hintergrund: Das Bezirksamt Altona und der Förderverein Klövensteen wollen das in die Jahre gekommen Rissener Wildgehege zu einem „Naturwildpark“ umbauen. Geplant sind unter anderem ein „Wolfswald“ mit Beobachtungsstationen hinter Glas, sowie ein Neubau mit 1.600 Quadratmetern Fläche, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten („Waldcampus“).
Sowohl die BI als auch der Hamburger Tierschutzverein hatten sich gegen das Vorhaben gewandt. Zu den Hauptkritikpunkten gehört das enorme Ausmaß des Projekts, das 33 Millionen Euro verschlingen soll. Außerdem stelle der geplante „Waldcampus“ eine Gefahr für das benachbarte Naturschutzgebiet Schnaakenmoor dar.

Vor zwei Wochen hatte die Initiative ein Bürgerbegehren gegen den „Masterplan Klövensteen“ eingereicht. Dies hat sich nun im Grunde erledigt, da die Parteien die aktuelle Planung abgelehnt haben.

Wie geht es nun weiter? „Der Masterplan ist tot, das Projekt jedoch nicht“, sagt Jens-Joachim Sturzenbecher, Vorstandsmitglied im Förderverein Klövensteen. Der Verein fordert vom Bezirksamt ein klares Bekenntnis zum Klövensteen. „Dort muss in jedem Fall etwas getan werden“, so Sturzenbecher. Viele Gehege seien marode, der Parkplatz voller Schlaglöcher. Zudem müssten mehr Tierpfleger angestellt werden. Aktuell seien es zwei – benötigt würden mindestens vier.

Zur Kritik an den Ausmaßen des Projekts sagt Sturzenbecher: „Man würde ja gar nicht alles Geld auf einmal verbauen, sondern nach und nach – mit Augenmaß.“

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