
Von Christopher von Savigny. Die Elbinsel wird in dieser Woche Gastgeberin für ein großes Sportevent: In der Inselparkhalle, Kurt-Emmerich-Platz 10-12, steigt ab Donnerstag, 16. August, die Weltmeisterschaft im Rollstuhlbasketball. 16 Männer- und zwölf Frauenteams treten gegeneinander an und kämpfen um Körbe und Punkte. Insgesamt werden rund 1.000 Sportler aus aller Welt erwartet. Die Spiele vor 17 Uhr sowie sämtliche Partien in Halle 2 können kostenlos besucht werden. Abschluss für die Wettbewerbe ist am Sonnabend, 26. August.
Nicht nur zuschauen – mitmachen!
Um die Inselparkhalle auch für Zuschauer barrierefrei zu machen, musste das WM-Orga-Team im Vorfeld kräftig Hand anlegen: Eingänge und Wege wurden umgebaut, die Haupttribüne für Rollstuhlfahrer fitgemacht. Nach der Erweiterung stehen 1.573 Plätze zur Verfügung, von denen 270 barrierefrei zugänglich sind. Im Außenbereich wurden zahlreiche behindertengerechte Extratoiletten aufgestellt.
Aber für alle Basketballinteressierten heißt es nicht nur zuschauen, sondern auch selbermachen. Zu dem Zweck hat das WM-Orga-Team ein vielfältiges Sportprogramm zusammengestellt, das auf der Fläche vor und zwischen den Austragungshallen über die Bühne gehen soll (Übersicht siehe unten). Wer will, kann sich zum Beispiel selbst mal in einen Rollstuhl setzen und auf Korbjagd gehen.
Mindestens ebenso interessant dürfte es beim „Wheelchair Skating“, beim Rollstuhltennis oder beim Blindenfußball werden. Auch die vor Ort ansässige Kletterhalle, die Schwimmhalle und der Hochseilgarten „Hanserock“ haben sich auf die WM eingestellt und bieten zahlreiche Möglichkeiten an, sich selbst sportlich zu betätigen. Alle Angebote sind gratis. Beginn: täglich ab etwa 9 Uhr.
Wem der Sinn mehr nach Zugucken oder Zuhören steht, darf sich auf ein umfangreiches Bühnenprogramm freuen: Angesagt hat sich unter anderem Eurovision-Song-Contest-Teilnehmer Michael Schulte, Sängerin und Songschreiberin Cäthe, Entertainerin Kat Wulff sowie Reggae-Musiker Miwata. Mit Spannung erwartet wird der Auftritt des Gebärdensprachchors „Hands up“. Einmal täglich geht das inklusive Theaterstück „Kompetent mobil“ über die Bühne. Auch für den Bereich Kultur gilt: Alle Angebote sind kostenlos. Infos unter
❱❱ www.2018wbwc.de
„Friedlicher Schmelztiegel der Kulturen“
Interview: Das Elbe Wochenblatt sprach mit Anthony Kahlfeldt, Organisator der Rollstuhlbasketball-WM 2018
Wir wollen das Thema Barrierefreiheit und Inklusion in den Fokus rücken
Anthony Kahlfeldt
Elbe Wochenblatt: Freuen Sie sich darauf, dass es nun endlich losgeht?
Anthony Kahlfeldt: Ja, das muss ich so deutlich sagen. Der Arbeitsaufwand in den letzten Wochen war und ist für alle Beteiligten und mein Team immens. Dies alles ist nur möglich, da sämtliche Unterstützer an einem Strang ziehen. All diesen Menschen ist es eine Herzensangelegenheit, den Wilhelmsburgern sowie allen Hamburgern und Fans einen tollen Moment zu bescheren.
EW: Wo sind die Sportler untergebracht?
AK: Alle Teams sind im barrierefreien Scandic Hamburg Emporio untergebracht, das eigens Umbauten vornimmt und seine Mitarbeiter geschult hat. Die Sportler werden dann per Shuttle-Service zwischen Spielstätte und Hotel hin- und hergefahren.
EW: Wie viele Volunteers haben Sie?
AK: Wir haben insgesamt etwa 600 Volunteers im Einsatz, die eigens für die WM aus allen Teilen Deutschlands und den Nachbarländern angereist kommen. Diesen Einsatz kann ich gar nicht hoch genug anrechnen. Das ist einfach der pure Wahnsinn, wenn die Sache und der persönliche Beitrag zum Gesamterfolg im Fokus steht und nicht das Eigeninteresse. Das zeigt mir, dass wir den Nerv getroffen haben. Wir hoffen natürlich, dass die Helfer ausreichen.
EW: Bitte noch ein paar Sätze zum Rahmenprogramm: An wen richten sich die Veranstaltungen?
AK: Wir wollen alle Nationen und Hamburger zusammenbringen. Ferner wollen wir zu einem friedlichen Schmelztiegel der Kulturen werden, die sich in Wilhelmsburg treffen, sich kennenlernen und für den Sport und das Miteinander einstehen. Ferner wollen wir auch das Thema Barrierefreiheit und Inklusion in den Fokus rücken. Unsere Gäste sollen paralympische Sportarten ausprobieren, sich selbst im Rollstuhlbasketball testen. Alle sollen in Berührung kommen mit dem Thema Behinderung und Inklusion. Es gilt Berührungsängste abzubauen und gemeinsam Spaß zu haben.