Harburg braucht einen Bezirks-amtsleiter. Seit dem Tod von Thomas Völsch im November 2017 ist die Verwaltung führungslos. SPD und CDU, die in der Harburger Bezirksversammlung eine Große Koalition bilden, konnten sich bislang nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Jetzt droht sogar in Harburg das Ende der GroKo.
Was ist passiert? Die SPD hatte die ehemalige Harburger Jugendamtsleiterin Sophie Fredenhagen, die bis zum 30. Juni in Buxtehude den Fachbereich für Bildung, Jugend, Sport, Soziales und Senioren leitete, zu ihrer Kandidatin erkoren. Die CDU legte ihr Veto ein, die parteilose Fredenhagen stieß auf wenig Gegenliebe. Die für den 26. Juni angekündigte Bezirksamtsleiterwahl wurde abgesagt.
Die Frage
wird jetzt
sachorientiert
abgearbeitet
Uwe Schneider,
CDU-Kreisvorsitzender
Darüber, wie es jetzt weitergeht, herrscht Uneinigkeit. „Wir haben am Sonntagabend, 24. Juni, mit der SPD vereinbart, bis Ende August eine Lösung zu finden. Und die Lösung wird in gewohnter ruhiger und sachlicher Verbindlichkeit gefunden“, sagt Harburgs CDU-Kreisvorsitzender Uwe Schneider. „Im Koalitionsvertrag ist festgeschrieben, dass bei strittigen Fragen eine Vertagung stattfindet. An diesem Punkt sind wir jetzt. Die Frage wird auch sachorientiert abgearbeitet. Schließlich haben wir in den vergangenen vier Jahren gemeinsam sehr erfolgreich für Harburg gearbeitet.“
Die Harburger Sozialdemokraten scheinen nicht bis Ende August warten zu wollen. Bereits am Sonnabend, 7. Juli, soll auf einer Versammlung über den Fortbestand der Koalition mit der CDU entschieden werden. „SPD-Fraktion und Kreisvorstand haben sich einstimmig für Frau Fredenhagen ausgesprochen“, erklärt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. „Die CDU hat sich ohne nachvollziehbare Begründung geweigert, Frau Fredenhagen zu wählen.“
Klar ist: Zusammen mit den Grünen und der Linken hätte die SPD in der Bezirksversammlung eine Mehrheit. Nicht wenige
Sozis liebäugeln damit, diese Mehrheit für die Wahl von
Sophie Fredenhagen zu nutzen.