Auch viele Schüler, hier eine Gruppe des Niels-Stensen-Gymnasiums, hatten sich für den Erhalt der von der Schließung bedrohten katholischen Schulen eingesetzt. Ihr Einsatz wurde belohnt. Foto: max

Die drohende Schließung der drei katholischen Schulen im Bezirk Harburg ist erst einmal vom Tisch. Angesichts der gewaltigen öffentlichen Empörung hat das Erzbistum Hamburg jetzt angekündigt, gemeinsam mit der Hamburger Schulgenossenschaft nach Lösungen zu suchen. „Ich möchte eine langfristige und tragfähige Übernahme gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg erreichen“, erklärte Erzbischof Stefan Heße am Montag.
Anfang Mai soll dazu ein Experten-Workshop durchgeführt werden. Dessen Moderation soll Hans Langendörfer, der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, übernehmen. Dort wird, so heißt es in einer Mitteilung des Erzbistums, „die Entscheidung getroffen, ob und wie eine Kooperation insgesamt gestaltet werden kann, die die gemeinsame Verantwortung deutlich zum Ausdruck bringt.“
.„Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, urteilte Nikolas Hill, Mitinitiator der Schulgenossenschaft.

Alle katholischen Schulen haben jetzt die Chance, weiter zu existieren
Daria Wolf,
Vorsitzende
Pfarrgemeinderat
St. Maria-St. Joseph

Hintergrund: Aufgrund seiner schwierigen finanziellen Lage hatte das Erzbistum im Januar die Schließung von acht der 21 katholischen Schulen in Hamburg verkündet. Mit dem Niels-Stensen-Gymnasium und den katholischen Schulen Harburg und Neugraben standen alle drei katholische Schulen im Bezirk Harburg auf der Schließungsliste.
Daraufhin gründeten engagierte Privatleute um Nikolas Hill und Christian Bernzen die Hamburger Schulgenossenschaft. Sie sollte den Betrieb sämtlicher 21 katholischer Schulen in Hamburg übernehmen.
„Wir haben die Zusage des Generalvikars erhalten, dass bis zum Ende des Workshops keine weiteren Fakten seitens des Erzbistums geschaffen werden, die die acht von der Schließung bedrohten Schulen rechtlich oder tatsächlich belasten“, teilte Christian Bernzen mit.
In Harburg herrscht Erleichterung über die neue Entwicklung. „Ich bin sehr glücklich“, sagte Daria Wolf, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates St. Maria-St. Joseph, „alle katholischen Schulen haben jetzt eine Chance, weiter zu existieren! Es besteht sogar die Möglichkeit, dass auch das Niels-Stensen-Gymnasium noch Anmeldungen für das Schuljahr 2018 annehmen kann.“
Und Peter Meinke, Diakon bei St. Maria-St. Joseph, kommentiert: „Ich finde es gut, dass man aus der ‘Engstirnigkeit’ heraus ist und die Zusammenarbeit mit der Genossenschaft sucht! Ich will keine ‘Bestrafung’ der bislang Verantwortlichen, sondern eine gemeinsame Anstrengung aller Gutwilligen für unsere Schulen.“

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here