Anfang April feierten die Damen der Gymnastikabteilung des Bostelbeker SV ihr 50-jähriges Jubiläum. Foto: sl

Steppen kann eigentlich keines der 26 „Stepphühner“, aber in Sachen Sport macht den Damen des Sportvereins Bostelbek so schnell keiner etwas vor. Seit genau 50 Jahren treffen sich die Damen jeden Dienstagabend in der Sporthalle des Ebert-Gymnasiums und machen Gymnastik. „Entstanden ist die Idee damals, weil unsere Ehemänner alle im Bostelbeker SV Fußball gespielt haben,“ erinnert sich „Mannschaftskapitänin“ Christa Schulz. „Immer nur zugucken fanden wir langweilig, also wollten wir uns auch sportlich betätigen.“ Inzwischen spielt von den Herren keiner mehr Fußball, aber die Damen – die meisten sind zwischen 60 und 80 Jahre alt – sind immer noch fit. Für sie ist es Ehrensache, zum Sport zu gehen. Wer kneift, wird angerufen. „In den 1980er-Jahren lief am Dienstagabend immer eine Fernsehserie. Da habe ich gesagt: Wenn ich eine von euch auf dem Sofa erwische, gibt es was an die Ohren“, erinnert sich Christa Schulz mit einem Augenzwinkern.

Trainerin Alma Homann war 1936 bei Olympia dabei

Viel haben die Damen im Laufe des halben Jahrhunderts miteinander erlebt. Gern erinnern sie sich an ihre erste Trainerin, Alma Homann, die 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin mit angetreten war. „Die konnte mit 84 Jahren noch einen erstklassigen Flicflac hinlegen“, schwärmt Inge Kelting. Alma Homann ist nicht mehr dabei. Seit zehn Jahren trainiert Dagmar Geiling die Damen. Sie ist mit 52 Jahren die Jüngste. Jedes Jahr fahren die 26 Sportlerinnen für drei Tage ohne ihre Ehemänner gemeinsam weg. Auf einer dieser Kurzreisen entstand auch der Name „Die Stepphühner“. „Ein Wirt auf Sylt hat uns so genannt, und das hat uns so gut gefallen, dass wir den Namen behalten haben“, so Heike Müller. Gefeiert wurde das Jubiläum mit einer großen Party mit Spanferkel im Vereinshaus des Bostelbeker SV, wo sich die Frauen auch jeden Dienstag nach dem Training noch für ein bis zwei Stunden zusammensetzen. In diesem Jahr ist zudem noch eine ganztägige Bootstour auf dem Nord-Ostsee-Kanal geplant. Auch wenn die meisten Damen sich noch fit fühlen, hätten sie nichts dagegen, wenn noch ein paar neue Mitglieder ihre Leidenschaft für Gymnastik entdecken würden. „Wir sind sehr weltoffen, aber die neuen müssen schon zu uns passen,“ sagt Änne Kirchner.

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