Hinter „Dieses Pferdchen will ich nicht“ verbirgt sich auch eine gewisse proto-handwerkliche Tragik. Ähnlich wie bei Collodis „Pinocchio“ muss ein (Kunst-) Handwerker erfahren, dass seine Werke gegenüber der industriell massenangefertigten Güter hoffnungslos ins Hintertreffen geraten und „am Markt“ nicht länger nachgefragt sind. So könnte es wohl auch dem anonymen Vater ergangen sein, der für seine Kinder mit Liebe, einigem Geschick und viel Phantasie ein Schaukelpferd gezimmert hat: ein herziges Köpfchen, eine funktionstüchtige Wippe, ein hoher Schweif wie ein Vollblutaraber. Doch – „dieses Pferdchen will ich nicht“ und so hängt es an der Wand. Ein Mahnmal? Wer weiss und für was? Dem Pferdehalfter ist es auch nicht anders ergangen … Zum Trost und um dem ursprünglichen Zweck zu genügen, hat ihm der Künstler mit weisser Fettkreide sehr viel Dynamik verliehen.