
HARBURG. Dass Kollegen mehr als nur „Zwangsbekannte“ sein können, beweist die Belegschaft der ehemaligen Harburger Druckerei und des Papierwarengeschäfts Sost: Seit 25 Jahren treffen sich die Sost-Ehemaligen regelmäßig, verlieren einander nicht aus den Augen.
Bevor die Firma Sost nach Hausbruch umzog, gehörten ein Geschäft für Bürobedarf im Großen Schippsee und eine Druckerei im Kleinen Schippsee dazu. 1991 wurde das Unternehmen verkauft.
Die Idee zu einem regelmäßigen Wiedersehen der alten Belegschaft hatte die ehemalige Buchhalterin Margret Henningsen aus Marmstorf. 33 Jahre hatte sie für Sost gearbeitet, hatte sich gut mit den anderen Mitarbeitern verstanden. Die wechselten damals wenig: Sost war als Arbeitgeber beliebt, sicher nicht zuletzt wegen einiger Sonderleistungen wie dem „Maigeld“. Und nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben sollte man sich auf einmal gar nicht mehr sehen? Margret Henningsen organisierte ein jährliches Treffen.
Die Reihen der ehemaligen Kollegen haben sich inzwischen aus Altersgründen zwar gelichtet – einige sind schon verstorben, manche bei schlechtem Wetter nicht mehr mobil – doch dem Zusammenhalt und Interesse am Schicksal der anderen tut das keinen Abbruch: Acht frühere Sost-Mitarbeiter schafften es zum 25. Treffen in den Marmstorfer Eichenhof. Und auf ihre Frage, ob man sich weiterhin sehen wolle, hörte Henningsen „ein einstimmiges ‘Ja’“, erzählt sie lachend. PÖP