Die Sportanlage Notkestraße in ihrem derzeitigen maroden Zustand. Auf dem hinteren Grandplatz sollte schon längst ein Kunstrasen entstanden sein. Foto: schneider

Mateo Schneider, Gross Flottbek
Ein knappes Vierteljahr ist seit dem letzten Treffen mit Vertretern der beteiligten Bezirksämter vergangen. Seitdem hat Udo Goldenstein nichts mehr von ihnen gehört. „Ich weiß nichts. Ich fühle mich wie zwischen Baum und Borke“, sagt der Erste Vorsitzende der Groß Flottbeker Spielvereinigung (GFSV).Die GFSV-Sportanlage an der Notkestraße gehört zu den letzten hamburgischen Pilgerzielen für Freunde roter Asche. Doch die beiden „Tennenplätze“ sollen zu Kunstrasenflächen umgestaltet werden, festgelegt im Bürgervertrag Lurup, Osdorf, Bahrenfeld. Im Mai vergangenen Jahres beantwortete der Senat eine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Thomas Kreuzmann zum Planungsstand so: Ziel der Fertigstellung der Umgestaltung des hinteren Großspielfelds sei „Herbst 2017. Die Überlegungen zum Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes sind noch nicht abgeschlossen.“

Selbst ein flüchtiger Blick auf die regendurchweichte Anlage lässt erkennen, dass dieser Zeitplan Makulatur ist. Von vorbereitenden Bauarbeiten oder gar einer Fertigstellung keine Spur. „Ich denke, dass diese Verzögerungen Gründe haben. Zum einen ist der Arbeitsanfall bei der Umgestaltung oder dem Neubau von Kunstrasenflächen sowieso sehr hoch, zum anderen wird in Hamburg ohnehin sehr viel gebaut“, so Goldenstein.
Das Elbe Wochenblatt fragte beim Bezirksamt Altona nach: „Unser Ziel ist es, schon im März mit dem Bau des Kunstrasenplatzes zu beginnen“, so Sprecher Martin Roehl.

Unterirdische Halle für Desy und GFSV?

Eine ganz neue Dynamik könnten die Umgestaltungspläne zusätzlich durch den großen Nachbarn der GFSV erhalten. So soll nach einem Bericht des „Hamburger Abendblatts“ das Deutsche Elektronen Synchrotron (Desy) Begehrlichkeiten nach den beiden Sportplätzen geäußert haben. Der CDU-Bezirksabgeordnete Sven Hielscher machte daraufhin den Vorschlag, DESY solle eine unterirdische Halle errichten und bezahlen, auf deren Dach das zweite Kunstrasenfeld angelegt werden könne. Ein Drittel der Fläche solle dann dem Verein überlassen werden.
Im Bezirksamt sagt man zu Hielschers Vorschlag: „Auch ein ,unterirdischer Sportplatz’ könnte eine möglich Option sein, die eine Mehrfachnutzung der vorhandenen Fläche ermöglichen könnte“, so Roehl.
Gerade vor dem Hintergrund der Integration der 3.000 Flüchtlinge, die in der Nähe der Sportanlage untergebracht sind, „brauchen wir dringend zusätzlich eine Sporthalle“, sagt GFSV-Vorsitzender Udo Goldenstein.

❱❱ www.gfsv.de

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