Senioren brauchen Platz: LAB-Besuchergruppe mit den Vorstandsmitgliedern Renate Langenberg (re. außen) und Gerd Jütting (3. v. re.). Foto: cvs

Ch. v. Savigny, OttensenSeit ihrem Umzug vom Mercado in die Motte vor rund einem Jahr (das Elbe Wochenblatt berichtete) müssen die Besucher des Seniorentreffs „Lange Aktiv Bleiben“ (LAB) deutlich zusammenrücken. Statt wie einstmals 180 haben sie jetzt nur noch 80 Quadratmeter. Die Folge: Die Besucherzahl schwindet, Angebote fallen weg. Die Senioren fühlen sich verschaukelt. „Wir sind abgeschoben worden“, sagt Vorstandsmitglied Renate Langenberg.
Rückblick: Mitte 2015 gibt das Bezirksamt Altona bekannt, dass der bekannte Seniorentreff, der in ganz Hamburg 13 „Filialen“ unterhält, künftig weniger Unterstützung bekommen soll.
Genauer gesagt: Von 46.000 Euro bleiben gerade mal 26.000 Euro übrig. Aus dem teuren, aber dafür geräumigen Mercado musste der Treff daher Ende 2016 ausziehen – dafür bietet das Kulturzentrum in der Eulenstraße ab sofort eine neue Heimat.

Zwar können sich die LAB-Nutzer mit der Atmosphäre im Haus schnell anfreunden, doch ansonsten gibt es Probleme zuhauf. „Wir liegen hier nicht so zentral, daher bleiben die Leute weg“, sagt Gerd Jütting, ebenfalls Mitglied des Vorstands. Immerhin existiere eine Busverbindung, doch die entsprechende Haltestelle sei schwer zu finden. Einige Angebote wie etwa Vorträge und Sportkurse hätten mangels Nachfrage inzwischen gestrichen werden müssen. Auch die „Faltenrockies“, die beliebte Musikgruppe der Einrichtung, findet derzeit kaum noch Platz, um das Tanzbein zu schwingen.Bezirksamt: Mietvertrag im Mercado lief aus
Änderung ist aktuell nicht in Sicht. Rund 100 Mitglieder hat der Verein „Lange Aktiv Bleiben“ zurzeit, die Altersspanne reicht von 65 bis über 90 Jahre. Gerd Jütting wäre auch froh über einen neuen Fassadenanstrich (siehe Infotext). „Damit die Motte wenigstens von außen schön aussieht.“
Martin Roehl, Sprecher des Bezirksamts Altona, weist darauf hin, dass der Mietvertrag im Mercado Ende 2016 sowieso auslief. Zudem seien dem Verein keine Mittel gekürzt worden. „Die Gelder, die für seine inhaltliche Arbeit zur Verfügung stehen, richten sich nach den wöchentlichen Öffnungszeiten und sind seit dem letzten Jahr, wie für alle Seniorentreffs in Hamburg, um 67 Euro pro Jahr gestiegen“, so Roehl.

Motte-Sanierung
Seit mittlerweile sieben Jahren wird das Stadtteilkulturzentrum „Motte“ saniert: Die gesamte Elektrik wurde erneuert, Wasserleitungen neu verlegt, Wände verputzt und gestrichen. Damit ist der Innenausbau – abgesehen vom Dachgeschoss – so gut wie abgeschlossen. 1,8 Millionen Euro hat die Stadt bislang investiert, dazu kommen nochmal 600.000 Euro aus selbst erwirtschaftetem Geld.Eher unschön und etwas heruntergekommen präsentiert sich die Motte jedoch weiterhin von außen. Schon 2015 hatte die Bezirksversammlung für eine Fassadensanierung rund 200.000 Euro locker gemacht. Weitere 100.000 Euro sollte der Sanierungsfonds 2020 beisteuern.
Doch die geplante Rundumverschönerung kommt nicht In Gang. „Das Bezirksamt hinkt mit der Bescheidvergabe hinterher“, kritisiert Motte-Geschäftsführer Michael Wendt.
Im Sommer sollen die Bauarbeiten endlich beginnen. Allerdings sind erstmal das Dachgeschoss und der Innenhof an der Reihe. Die Außenfassade gehört laut Wendt nun doch nicht dazu. „Das Geld muss neu beantragt werden, wir rechnen frühestens 2020 damit“, sagt er. CVS

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