OLAF ZIMMERMANN. HAMBURG-SÜD. Die Entscheidung ist gefallen. Das hoch verschuldete Erzbistum Hamburg wird acht seiner 21 Schulstandorte schließen.
Diese 8 Schulen werden geschlossen:
Katholische Schule St. Marien Eulenstraße (Grundschule, Altona)
Katholische Sophienschule (Grundschule, Nord)
Domschule St. Marien (Grund- und Stadtteilschule, HH-Mitte)
Katholische Schule Altona (Grund- und Stadtteilschule, Altona)
Katholische Schule Harburg (Grund- und Stadtteilschule, Harburg)
Katholische Schule Neugraben (Grund- und Stadtteilschule, Harburg)
Franz-von-Assisi-Schule (Stadtteilschule, HH-Nord)
Niels-Stensen-Gymnasium (Gymnasium, Harburg)
Zu der heute verkündeten geplanten Schließung acht katholischer Schulen in Hamburg erklärt Birgit Stöver (Foto), schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Noch vor wenigen Wochen erklärte der Schulsenator, dass die Schließung katholischer Schulen abwendbar sei. Nun soll jede dritte katholische Schule geschlossen werden. Schuld sind auch die seit vielen Jahren völlig unzureichenden Zuwendungen der Stadt für den Betrieb und die Sanierung. Durch den Wegfall der Schulen werden die Schüler künftig im öffentlichen Schulwesen beschult werden müssen, wodurch dem Steuerzahler höhere Kosten entstehen werden. Die Schließungen werden zudem ein großes Loch in die Hamburger Schullandschaft reißen und bedeuten einen erheblichen Verlust der Wahlfreiheit für Schüler und Eltern. Auch vor dem Hintergrund immer weiter steigender Schülerzahlen wird dies Auswirkungen auf die Schulversorgung in der Stadt haben, sowohl in finanzieller, als auch pädagogischer Hinsicht. Wenn in Harburg gleich drei katholische Schulen schließen sollen, können das die öffentlichen Schulen nicht auffangen. Hilfsangebote hätten längst ausgesprochen werden müssen. Der Senat muss noch einen Rettungsversuch unternehmen, besonders damit der Hamburger Süden nicht preisgegeben wird.“
Kommentar von Bildungssenator Ties Rabe: „Die katholischen Schulen sind der mit Abstand größte private Schulträger in Hamburg und haben einen festen Platz im Hamburger Schulsystem. Deshalb bedaure ich die Entscheidung des Erzbistums sehr, acht von 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Besonders für den Bezirk Harburg ist das eine sehr unglückliche Entscheidung. Ich gehe davon aus, dass das Erzbistum seine Pläne mit den betroffenen Eltern, Schülern und Beschäftigten sowie der Öffentlichkeit sorgfältig erörtert und verantwortungsvolle Lösungen entwickelt und abstimmt. Dazu zählt in jedem Fall, dass die rund 2.900 betroffenen Schüler ihren bereits begonnenen Bildungsweg in den katholischen Schulen fortsetzen und abschließen können.
Grundsätzlich haben alle Hamburger Schülerinnen und Schüler das Recht, eine staatliche Schule zu besuchen. Wenn künftig acht katholische Schulen keine neuen Schüler mehr aufnehmen, wird es bei den Anmelderunden für die Eingangsklassen der staatlichen Schulen in den nächsten Jahren entsprechend mehr Anmeldungen geben. Wir gehen davon aus, dass die meisten staatlichen Schulen höhere Anmeldezahlen verkraften können.“
Harburgs SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath sagt: „Wir bedauern diese Entscheidung. Im Interesse der Schülerinnen und Schüler fordern wir das Erzbistum Hamburg auf zu prüfen, in welcher Form Unterstützung zum Fortbestand, respektive zur Sanierung möglich und vertretbar ist. Hier muss sich das Erzbistum auch entscheiden, welcher Rat der bessere ist – der Rat einer Unternehmensberatung oder der Rat der sich aus den christlichen Sozialprinzipien ergibt. Gerade der drohende vollständige Verlust der katholischen Schulen im Bezirk Harburg kann nicht hingenommen werden.“