Die Suche nach dem neuen Bezirksamtsleiter läuft.

Andreas Göhring, Harburg
Einen Monat nach dem Tod von Bezirksamtsleiter Thomas Völsch steht Harburg immer noch unter Schock. Allmählich wird deutlich, wie groß der Verlust ist, und wie schwer es sein wird, einen Nachfolger zu finden. Kein Wunder, dass von den Bezirkspolitikern kaum einer bereit ist, irgendeinen Namen zu nennen oder sich gar an Spekulationen zu beteiligen.
CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer sagt nur: „Wir warten auf eine Äußerung unserer Koalitionspartners.“ Die SPD ließ sich aber Zeit. „Wir wollten uns zunächst würdevoll von Thomas Völsch verabschieden“, sagt SPD-Kreischef Frank Richter. Zwischen Weihnachten und Neujahr führte er parteiintern Gespräche über das weitere Vorgehen.
Das Bezirksverwaltungsgesetz sieht für die Suche nach einem neuen Bezirksamtsleiter eine Ausschreibung vor.
Es räumt Parteien allerdings auch die Möglichkeit ein, einen Kandidaten ohne Ausschreibung vorzuschlagen.
Deshalb liegt der Ball jetzt erst einmal bei den Sozialdemokraten. Als stärkste Fraktion der Harburger Großen Koalition hat sie das Vorschlagsrecht. Fischer: „Wir würden einen Kandidaten der SPD wählen, natürlich nur, wenn er uns überzeugt.“
Für die CDU sei entscheidend, wie ein neuer Verwaltungschef mit der Bezirksversammlung zusammenarbeitet. Da gebe es einiges zu regeln. Für Fischer war immer wichtig, dass die Bezirkspolitik gegenüber der Verwaltung selbstbewusst auftreten und sich zum Beispiel in den Fachausschüssen keine Tagesordnungen diktieren lassen muss.
Gibt es schon Namen? Eigentlich nicht, denn der
stärkste Kandidat aus dem Harburger SPD-Stall wäre sicher Holger Lange.
Er war bis 2015 Staatsrat der Umweltbehörde, musste dann Michael Pollmann von den Grünen weichen, wurde aber wenig später kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtreinigung und bezieht ein Jahresgehalt von rund 140.000 Euro. Ihn werden die monatlich rund 8.100 Euro nach Besoldungsgruppe B4 kaum reizen.

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