ALTONA. Es ist die autobiografische Geschichte der Kindheit Albert Camus’ in einer kargen, von Armut geprägten Welt. Auf der Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat, beginnt der Erzähler, sehr emotional gespielt von Joachim Król, eine Reise zurück in die Kindheit. Vom 6. bis zum 8. und am 24. Januar gastiert Król zusammen mit dem Orchestre du Soleil mit einer Bühnenfassung von Albert Camus’ „Der letzte Mensch“ im Altonaer Theater.Król taucht gleich zu Beginn des Monologs in die die Hitze Algiers, die Armut, die Unschuld, die Einfachheit ein, die Camus in seiner Kindheit erlebte – in die Welt der „natürlichen Schönheit“, die dann dem technischen Fortschritt geopfert wurde. Diese Welt will er als Erwachsener in Nordafrika wiederfinden. Er erinnert sich an die freie Schwerelosigkeit am Strand, in der Sonne, im Meer. An eine liebende Mutter, eine strenge, doch zukunftsorientierten Großmutter – und einen Lehrer, der das Potenzial seines Schülers erkennt. So entwickelt sich der Erzähler zu dem weltweit gefeierten Autor und Philosophen, der Camus später war.
Die Musik hat Christoph Dangelmaier aus Elementen des arabischen Rai und des französischen Musette eigens für diesen Bühnenmonolog für das Orchestre du Soleil geschrieben – ein mitreißender Soundtrack für dieses Entwicklungsstück. Dazu gibt Joachim Król auf unnachahmliche Art einen, der seinen Vater gesucht – und den Sohn gefunden hat: den ersten Menschen am Ursprung seines Lebens nämlich. In der berührenden und auch spannenden Geschichte geht es um die Kraft der Bildung – und darum, dass jeder es schaffen kann, behauptet zumindest Camus: Jeder könne sich selbst in den Mittelpunkt einer machbaren Zukunft stellen. PÖP

❱❱ Der erste Mensch
Altonaer Theater
Museumsstraße 17,
6. bis 8. Januar, 24. Januar
19.30 Uhr (so, mi), 20 Uhr (sa, mo)
Tickets von 18 bis 40 Euro
Tel. 39 90 58 70 oder
www.altonaer-theater.de

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